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PRIVATE WEDNESDAY mit Serdar Türkmen

Heute stellen wir euch Serdar Türkmen vor. Ihn haben wir in seinem Restaurant bei Side kennengelernt. Seine gesellige Art und das gute Essen haben uns immer wieder ins Restaurant gelockt. Wir haben uns ausgiebig darüber unterhalten, wie es ist dort zu arbeiten, wo andere Urlaub machen. Fängt bei euch das Kopfkino an, den Strand herzuzaubern, lässt die Palmen wedeln und bunte Cocktails mixen? Natürlich alles unter freiem, blauem Himmel und mit strahlender Sonne?

Das mag sich alles traumhaft anhören, aber der Alltag sieht um einiges anders aus. Wenn du dir bei Instagram Fotos dazu anschaust, wird dieses Klischee zwar noch mit tollen realen Bildern bestärkt, aber der Grund, warum dies so ist, ist eigentlich auch ganz einfach: wir fotografieren uns nur selten beim Arbeiten sondern posten nur schöne Bilder, wenn wir mal kurz vom Laptop weg sind. Denn wer will auch permanent nur Schreibtisch- und Kaffeetassenbilder sehen? Genau, niemand wirklich.

“Gelebte Alltagspraxis” – wie wir es so schön nennen – und ernüchternde Tatsache zugleich ist aber leider, dass es auch “da, wo andere Leute Urlaub machen” Konferenzsäle, Besprechungsräume und jede Menge Büros gibt, in denen ich und Meinesgleichen dann die Tage und Nächte verbringen.

Von wegen den ganzen Tag irgendwo in einem Café rumsitzen oder am Strand spazieren gehen...

MAENNERSTYLE: Welchen Traum hattest Du als Kind?

SERDAR TÜRKMEN: Als Kind wollte ich unbedingt Fußballer werden – wie so viele andere Kinder auch.

MS: Momentan betreibst Du ein Restaurant bei Side. Wie kamst Du zu dieser Entscheidung?

ST: Als Kind war ich sehr, sehr schüchtern. Als ich in der Highschool war, hat mich mein Vater dann mal mit ins Restaurant genommen, welches eigentlich eine Tankstelle war. Er hat dort als Lastwagenfahrer gearbeitet. Dort habe ich viele Menschen getroffen und so schnell meine Schüchternheit abgelegt. Als ich 16 Jahre alt war, habe ich dort während den Sommerferien anfangen zu arbeiten. Habe ich Blut geleckt und arbeite seither in der Gastronomie.2004 kam ich der Arbeit wegen nach Antalya, wo ich dann in verschiedenen Restaurants gearbeitet habe.2010 wurde ich Partner in einem Restaurant, das aber leider nicht so gut lief und wir dann schließen mussten. Ein paar Jahre später hatte ich dann die Chance, das Restaurant, das ich jetzt führe, zu übernehmen.

MS: Du triffst viele Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen. Xxx?

ST: Als ich das erste Mal nach Antalya (Side) kam, habe ich in kleinen Restaurants/ Bars gearbeitet, wo ich eine Menge Menschen verschiedenster Nationalitäten getroffen habe. Die meisten kamen aus Deutschland, durch die ich dann Deutsch gelernt habe. Auch sonst habe ich andere Sprachen neu gelernt, Bekanntschaft mit den unterschiedlichsten Kulturen gemacht und ich muss ganz ehrlich sagen, die meisten waren viel freundlicher als meine Landsleute. So habe ich Deutsch von den Deutschen gelernt, mein Schulenglisch generell verbessert und so manche hilfreichen Sätze aus anderen Sprachen. So habe ich irgendwann angefangen ein Spiel daraus zu machen, zu erraten aus welchem Land die Gäste kommen. Das mache ich auch heute noch, und bisher lag ich fast immer richtig.

MS: Wohin würdest Du gerne einmal reisen?

ST: Ich würde liebend gerne jeden Teil der Erde bereisen. Aber das ist utopisch. Ich bin jetzt 34 Jahre und war bisher kein einziges Mal im Ausland. Dennoch versuche ich so viele Orte wie möglich zu sehen. Ich habe vor im Winter ins Ausland zu verreisen, für ein bestimmtes Ziel habe ich mich aber noch nicht entscheiden können.

MS: Du bist ein Workaholic. Wie entspannst Du in Deiner Freizeit?

ST: Im Restaurant ist zwischen 18 Uhr und 2 Uhr am meisten los, da bin ich immer anwesend. Jeden Tag. Normal starte ich um 16/17 Uhr und bin dann bis um 5 Uhr im Restaurant. Dann erst gehe ich schlafen. Ich pendle quasi zwischen Restaurant und im Bett. Ich wohne keine 200m vom Meer entfernt, war aber schon lange nicht mehr am Strand!

MS: Wie oft besuchst Du Deine Familie? Hast Du Geschwister?

ST: Ich habe 4 Brüder und 4 Schwesterm insgesamt sind wir also 9 Kinder. Einer meiner Brüder arbeitet mit mir im Restaurant, aber der Rest der Familie lebt über 1.000 km entfernt. Deshalb sehe ich sie nur einmal im Jahr für zwei bis drei Wochen.

MS: Was ist Deine schönste Kindheitserinnerung? Was vermisst Du oder auch nicht?

ST: Ich glaube ich war fünf oder sechs Jahre alt, als mein Vater einen Plastikfußball mit nach Hause gebracht hat. Das war mein allererster Fußball! Ich liebte es Fußball zu spielen. Damit konnte ich mir stundenlang die Zeit vertreiben und es hat mich so glücklich gemacht. Was ich allerdings gar nicht vermisse ist, dass mein Vater meine Mutter geschlagen hat. Ich habe es gehasst. Ich hatte so furchtbare Angst und fühlte mich so hilflos, weil ich nichts dagegen machen konnte. Es tat so weh. Meinem Vater kann ich das bis heute nicht verzeihen.

MS: Wie hast Du Deine Schulzeit erlebt? Was würdest Du gerne ändern?

ST: Ich habe die Highschool beendet und wollte ursprünglich Englischlehrer werden. So der Plan. Aber das damalige unsinnige Schulsystem hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nur weil ich nicht in einer speziellen Englischklasse war haben mir letztendlich wichtige Punkte gefehlt, welche ich dringend für die Uni benötigt hätte. So kam dann alles anders. Heute gilt diese Regelung zum Glück nicht mehr – aber leider zu spät für mich.

MS: Zurück zu deinem aktuellen Job: was sind Deine Ziele, wo siehst Du Dich in 5 Jahren?

ST: Aufgrund der aktuellen politischen Lage in der Türkei ist es in der Touristikbranche etwas mau, was natürlich auch bei uns zu spüren ist. Wäre die Lage anders, würde ich gerne ein Hotel aufmachen. Aber momentan ist da einfach nichts zu machen. Ich hoffe jedoch, dass sich das in den nächsten 5 Jahren ändert. Dann würde ich gerne weitere Restaurants eröffnen. Mein anderer Plan ist mich im Onlinehandel zu versuchen. Heutzutage spielt sich fast alles online ab, da hat man gute Chancen.

MS: Was ist Dein größter Traum?

ST: Als ich jünger war hatte ich Träume. Aber ich bevorzuge jetzt lieber die Realität. Also keine großen Träume. Eine gute Reputation zu haben und gutes Geld verdienen würde mir völlig ausreichen.

MS: Was ist deine Botschaft an die Menscheit?

ST: Arbeite um Geld zu verdienen – und gebe es aus, um das Leben jeden Moment in vollen Zügen zu genießen. Denn wir leben nur einmal!

MS: Was möchtest Du unseren Lesern noch sagen?

ST: Besucht die Webseite von Maennerstyle öfters und erzählt euren Freunden davon!

Vielen Dank Serdar für das tolle Interview! Wir wünschen Dir weiterhin alles erdenklich Gute!

Mehr über Serdar auf seiner FACEBOOK-Seite!

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